Das Sleep In Stellwerk feierte am Freitag, 9. Mai, sein 25-jähriges Bestehen – bei strahlendem Sonnenschein, leckerem Grillbuffet, T-Shirt-Druck und Führungen durchs Haus. Zahlreiche Gäste aus dem städtischen Jugendamt, dem Körner Quartier, aktuelle und ehemalige Mitarbeitende, Kooperationspartner*innen und Förder*innen gratulierten dem Team zum Jubiläum der Notschlafstelle für Jugendliche.
Seit dem 2. Mai 2000 bietet das Stellwerk im Dortmunder Norden Jugendlichen in Notlagen eine niedrigschwellige und freiwillige Übernachtungsmöglichkeit. 2016 zog zusätzlich die VSE-Jugendschutzstelle „JuSchu“ in die oberen Etagen ein – zwei Angebote unter einem Dach, die sich in Struktur, Ausstattung und gesetzlicher Verankerung stark unterscheiden, aber längst als gute Nachbarn zusammengewachsen sind.
Erik Bedarf, Fachberater beim VSE NRW, erinnerte in seiner Rede an die systemischen Herausforderungen: „Wenn ein Jugendlicher aus einer Nachbarstadt hier Schutz sucht, stehen Fragen nach Kostenzusagen, örtlicher Zuständigkeit und andere bürokratische Hürden im Raum. Aber das sind Erwachsenenprobleme – und die dürfen nicht auf dem Rücken der Jugendlichen ausgetragen werden.“ Außerdem machte er auf die Versorgungslücke bei der Zielgruppe junger Erwachsener ohne Wohnung aufmerksam. „Es gibt ein paar tolle Angebote für die Ü18- und U25-Personen, aber keins davon ist so niedrigschwellig wie das Sleep In. Hier besteht unserer Ansicht nach hoher Handlungsbedarf.“
Der VSE NRW setzt sich dafür ein, dass Notschlafstellen wie das Sleep In Stellwerk endlich eine gesetzliche Grundlage im SGB VIII bekommen – als niedrigschwellige Schutzorte, die jungen Menschen Sicherheit, Freiwilligkeit und Teilhabe ermöglichen.
Foto: Das komplette Tag- und Nachtdienstteam von Sleep In und JuSchu Stellwerk.