„Massive Gefährdung der Arbeitsgrundlage Sozialer Arbeit“

Der Strafbefehl für die Mitarbeitenden des sozialpädagogischen Karlsruher Fanprojekts über 120 Tagessätze à 60 € wegen Strafvereitelung löst in der Branche und auch im VSE massive Widerstände aus. Nach einer Pyro-Aktion im Karlsruher Stadion Ende letzten Jahres hatten die Mitarbeitenden des dortigen Fanprojekts eine professionelle interne Aufarbeitung angestoßen. Als die Staatsanwaltschaft die Mitarbeitenden daraufhin in dieser Sache als Zeugen vorlud, um an Informationen zu kommen, verweigerten diese die Aussage mit Blick auf die Vertraulichkeit der Gespräche – ein Vorgehen, das nicht nur üblich, sondern auch von absoluter Notwendigkeit war, um die Basis der Arbeit mit den Adressat*innen nicht zu gefährden.

Das Vertrauensverhältnis zu unseren Adressat*innen – völlig gleich in welchem Arbeitsfeld der Sozialen Arbeit – ist die Grundlage unserer pädagogischen Praxis. Für gewöhnlich wird das von Seiten der ermittelnden Behörden auch anerkannt. Dieser Strafbefehl stellt damit die gesamte Grundlage unserer Arbeit in Frage. Der Fall ist damit nicht nur im Einzelnen aufs Schärfste zu verurteilen, sondern kann auch gefährliche Präzedenzwirkung auf Bundesebene haben.

Wir schließen uns ausdrücklich den Ausführungen einiger Professor*innen und Forschenden aus den Feldern der Sozialen Arbeit an und fordern die Kenntnisnahme und Berücksichtigung ihrer Forderungen für die kommenden Verhandlungen. Die gesamte Pressemitteilung der Wissenschaftler*innen, aus der hervor geht, dass der Strafbefehl gegen das Fanprojekt Karlsruhe die Arbeitsgrundlage Sozialer Arbeit gefährdet, finden Sie hier.