Der VSE NRW e.V. hat einen Trägerantrag beim Rat der Stadt Münster eingereicht, um mehr Mittel für die aufsuchende Jugendsozialarbeit im Norden Münsters zu erwirken. Eine angespannte kommunale Finanzlage darf nicht zu Lasten der Jugendlichen gehen. Am 24. September fand ein erstes Gespräch mit Vertreter*innen zweier Ratsfraktionen in Coerde statt, weitere Gespräche sind geplant.
Die Jugendhilfeeinheit Nord des VSE NRW e.V. ist mit verschiedenen Angeboten für junge Menschen und deren Familien im Stadtteil Coerde aktiv. Insbesondere bei der aufsuchenden Jugendsozialarbeit haben die Kolleg*innen zuletzt steigende Bedarfe nach Angeboten bei den jungen Menschen und deren Familien wahrgenommen.
In einem Trägerantrag an den Rat der Stadt Münster hat der VSE NRW e.V. diese gestiegenen Bedarfe von jungen Menschen im Stadtteil zusammengefasst und für eine Ausweitung der Jugendsozialarbeit in Coerde geworben. Bei einem ersten Treffen mit Vertreter*innen der CDU und Linken waren sich Fachkräfte und Politiker*innen einig, dass es – trotz einer schwierigen Finanzsituation der Stadt – den Bedarfen von jungen Menschen im Stadtteil zu begegnen gilt. Weitere Gespräche mit anderen Ratsfraktionen sind geplant.
Doch wofür werden diese Mittel gebraucht? Auf dem Hamannplatz ist Peter Griese seit 30 Jahren als sozialpädagogisches Gesicht des Stadtteils Coerde anzutreffen. „Aufsuchende Jugendsozialarbeit “ heißt seine Tätigkeit im Fachjargon. Peter Griese geht es darum, jungen Menschen auf Augenhöhe zu begegnen und viele Schnittstellen der Unterstützung anzubieten. Es geht um Freizeitgestaltung, Themen aus den Familien, Wohnungsprobleme, Ausbildungs- und Jobsuche. Und es geht darum, im Kontakt und im Gespräch zu bleiben.
Bei seiner Arbeit mit jungen Menschen aus dem Stadtteil bringen diese immer häufiger das Thema Freizeitgestaltung und Treffmöglichkeiten auf. Vor einigen Jahren wurde im Stadtteilentwicklungskonzept der Stadt Münster ein „Outdoor Point “ als eine sehr konkrete Maßnahme benannt, bislang jedoch noch nicht umgesetzt. Kim Ahnepohl und Hannah Betz aus dem VSE-Team Nord möchten dieses Thema nun gemeinsam mit jungen Menschen aus dem Stadtteil aufgreifen. Auch der neue Skate- und Bike-Park in der Meerwiese ist ein großes Thema. „Dieser attraktive Platz sollte unbedingt auch den Kindern und Jugendlichen des Stadtteils zur Verfügung stehen, und eine Nutzung darf nicht an fehlendem Material scheitern“, so Kim Ahnepohl beim Gespräch mit den Politiker*innen.
Peter Griese ergänzt diesen Wunsch mit einer langjährigen Beobachtung: „Kinder aus Alt-Coerde kommen leider nicht zum Spielen in die Meerwiese. Die Aufsuchende Jugendsozialarbeit kann hier eine Brücke spannen und Kinder und Jugendliche aus allen Teilen Coerdes aktivieren.“